Via Loansteig/Loasteig auf den Hochangernstock, 07.08.2025, Totes Gebirge
Via Loansteig/Loasteig auf den Hochangernstock, 07.08.2025, Totes Gebirge
Kosennspitz (1.955m), Lueg (2.032m), Angerkogel (2.114m) u. Nazogl (2.057m)
Nachdem sich nun endlich wieder einmal besseres Wetter
eingestellt hat, konnte ich mir kurzfristig frei nehmen und eine schon länger
geplante Tour bzw. einen länger geplanten Aufstieg (die Gipfel am
Hochangernstock sind mir bekannt – der Nazogl war seinerzeit mein erster
2000er) machen, und zwar der Aufstieg über den Loansteig/Loasteig (weiß nicht
wie die genaue Schreibweise ist – es werden beide Varianten verwendet, einmal habe
ich sogar auch Lahnsteig gelesen). Eigentlich wollte ich den Steig schon im
Herbst des letzten Jahres zusammen mit einem Freund gehen, da gab es aber kurz
davor einen tödlichen Absturz, deswegen stiegen wir dann doch über die
Hinteregger Alm auf den Hochangernstock auf. In den letzten Wochen habe ich
mich wieder intensiver mit diesem Steig beschäftigt und so konnte ich noch
einige wichtige Informationen gewinnen.
Zustieg: Start
der Tour ist beim Parkplatz auf der Hinteregger Alm. Zu Beginn dem Wanderweg an
der Schlagerbauerhütte vorbei folgend Richtung Westen. Zunächst durch die
Wiese, aber bald geht es in den Wald. Eine Forststraße wird zweimal gequert
(man verliert hier einige Höhenmeter). Wenn man zum dritten Mal auf die Forststraße
trifft, folgt man dieser zunächst kurz (was auch der markierte Weg macht).
Während der Wanderweg weiterhin entlang der Forststraße nach links verläuft, folgt
man einem Traktorweg nach rechts in Richtung der Weißenbacher Wände. Am Ende
des Traktorweges führt ein Steiglein in den Lueaggraben, welchen man nach links
oben hin quert.
Einstieg Loansteig:
der Einstieg beginnt hinter einem Gestrüpp und es geht gleich über die in den
Fels gehauenen unverkennbaren Stufen
steil und durchaus ausgesetzt nach oben (Trittsicherheit und trockene
Verhältnisse sind hier Grundvoraussetzung!). An der Seite sind einige alte
Haken mit Ringen vorhanden, hier sollte es einmal eine Sicherung gegeben haben.
Es geht aber auch ohne Sicherung überraschend problemlos nach oben, bewerten
würde ich diesen ersten Abschnitt mit I bis I+. Den Zustieg zu den in Rabeder Alpenvereinsführer
beschriebenen Routen durch den Lueggraben habe ich, glaube ich zumindest, auch
gesehen. Das könnte kurz nach dem Einstieg eine Rinne, die nach rechts führt,
sein.
Querung und
Groissingerwandl: Hat man den ersten Abschnitt einmal hinter sich, folgt
die längere unproblematische Querung durch eine Art Waldgürtel, die Steigspuren
sind hier immer gut erkenntlich. Kurz nach Beginn der Querung geht es
allerdings einige Meter nach unten durch eine Art Rinne. Danach verläuft die
Querung zunächst parallel, ehe sie dann wieder zur Wand hin ansteigt. Hier
dreht der Steig dann nach Norden, da muss man ein bisschen aufpassen, dass man
den Steig nicht verliert (es gibt hier sogar eine kurze Seilversicherung). Bald
ist schon das Groissingerwandl zu sehen, die immer noch deutlichen Steigspuren
führen dort hin. An der Wand des Kosennspitzes wird das feuchte Groissingerwandl
überwunden. Eine Seilversicherung führt zunächst nach rechts und dann geht es
ohne Versicherung nach links zu einem Band welches wieder versichert ist. Ich
bin hier, glaube ich zumindest, zu hoch gestiegen und musste zum versicherten
Band wieder sehr ausgesetzt und ohne gute Tritte teilweise auf Grasbüscheln
anhaltend absteigen. Ein Ausrutscher hätte hier katastrophal geendet!
Weggabelung und
Wegsuche: Nach dem Groissingerwandl liegen die schwierigsten Passagen
hinter einem und der Weg ist zunächst noch einige Zeit gut erkennbar. Ich
versäumte aber dann die Latschengasse, die in den Wald führt, gleich einmal und
stieg zu hoch. So musste ich zur eigentlich deutlich erkennbaren Latschengasse wieder
absteigen. Im Wald ist dann bald die Weggabelung: der richtige Loansteig würde
ja vorbei an der 9er Höhle zur Brunnalm nach links führen und der Steig zum
Kosennspitz sollte gerade nach oben führen. Eine Weggabelung habe ich nicht gefunden,
sondern nur den Steig in Richtung Brunnalm. So musste ich mehrmals auf mein
Handy bzw. GPS zurückgreifen um den Steig zum Kosennspitz zu finden – sogar mit
Latschenkampf, welchen ich letztendlich mit einigen Schrammen für mich entscheiden konnte. Das Vorankommen
war hier sehr mühsam, es ging durch den Wald, über Felsstufen und durch die
Latschen. Zum Schluss hin tauchen dann plötzlich rote und blaue Punkte auf und
der Steig wird auch wieder deutlicher. Man
gelangt dann relativ rasch auf den Hochangernstock und trifft schließlich auf
den markierten Weg, der zum Kosennspitz führt.
Lueg – Angerkogel –
Nazogl – „Schwoafgassl“: Vom
Kosennspitz geht es dann zurück in Richtung Osten. Bei einer Einsattelung geht es nach links
über einen mit Steinmännchen markierten Steig zum Angerkogel und nach rechts zum
Nazogl bzw. zum Abstieg zur Hinteregger
Alm. Ich ging zunächst kurz nach rechts und dann gleich weglos auf den Gipfel des
Luegs. Danach zurück zur Einsattelung und nach links über den Steinmännchen-Steig
zum Angerkogel. In weiterer Folge zum markierten Weg, welcher zum Nazogl führt.
Hier habe ich dann eine längere Pause gemacht und mein wohlverdientes
Hopfengetränk konsumiert. Beim markierten Abstieg zur Hintergegger Alm habe ich
noch durch das sogenannte „Schwoafgassl“ abgekürzt – bin ich dieses Mal auch
zum ersten Mal so gegangen.
Aufgezeichnete Tour in der Bergfex OSM:
Rückblick zur Hinteregger Alm – kurz danach geht es in den
Wald – eine Forststraße wird zweimal gequert – beim dritten Aufeinandertreffen
mit der Forststraße folgt man dieser bis….
….man hier nach rechts einem Traktorweg in Richtung der
Weißenbacher Wände folgt – der Wanderweg würde weiter nach links entlang der
Forststraße verlaufen:
Am Traktorweg zeigt
sich der Einstieg und erste Abschnitt des Loansteigs (weißer Pfeile) – der
Zustieg zu den im Rabeder Alpenvereinsführer beschriebenen Routen durch den
Lueggraben könnte die lange Rinne (gelber Pfeil) gleich nach dem Einstieg sein:
Linkes Bild: am Ende des Traktorweges führt ein Steiglein in
den Lueggraben, welcher nun nach links oben zum Einstieg gequert werden muss.
Rechtes Bild: hinter einem Gestrüpp findet man den Einstieg:
Das wäre die vorhin beschriebene Rinne – wäre interessant, ob diese tatsächlich der Einstieg zu den beschriebenen Varianten durch den Lueggraben ist?? – schaut verdächtig aus J
Mein Fokus liegt jedenfalls am Loansteig und so geht es dann
weiter nach oben:
Rückblick:
Es tauchen im ersten Abschnitt einige alte Haken mit Ringen
auf – hier dürfte es wohl einmal eine Versicherung gegeben haben:
Noch ein Rückblick – an der Seite befindet ist so ein alter Haken mit Ring (gelber Pfeil):
Die Steigspuren sind hier und auch in weiterer Folge gut erkennbar:
Kurz vor der langen Querung blicke ich noch einmal auf den ersten steilen Abschnitt zurück:
Am Beginn der langen Querung, welche hauptsächlich durch eine Art Waldgürtel verläuft:
Ich bin kein Fan von langen und ausgesetzten Querungen, aber diese ist unproblematisch:
Schöner Ausblick – die Sonne werde ich allerdings erst am Hochangernstock antreffen J:
Hier muss man nun einige Meter durch eine Art Rinne absteigen:
Nach einigen Metern Abstieg durch die Rinne zeigt sich diese Steigspur nach rechts zu den Wänden – ich habe allerdings die Steigspur, die weiter nach unten führt gewählt, was richtig war – keine Ahnung wo obige Spur hinführt?
In weiterer Folge verläuft die Querung parallel….
….ehe es wieder beginnt anzusteigen – hier im Rückblick:
Nach dieser Stelle muss man etwas aufpassen, dass man den Steig, der bald nach Norden dreht, nicht verliert:
Nach dieser Seilversicherung dreht der Steig nach Norden:
Groissingerwandl voraus:
Beim feuchten Groissingerwandl, welches an der Wand des Kosennspitzes überwunden wird, angekommen – die Seilversicherung führt zunächst nach rechts – danach geht es ungesichert nach links zu einem wiederum versicherten Band:
Beim ungesicherten Abschnitt bin ich, glaube ich zumindest, zu hoch gestiegen (bis zum gelben Pfeil) – ich musste zum versicherten Band (weißer Pfeil) wieder sehr ausgesetzt und ohne gute Tritte auf Grasbüscheln anhaltend absteigen – müsste man da schon früher herüberqueren??
Nochmal das soeben überwundene Groissingerwandl:Blick auf die imposante Wand des Kosennspitzes – die Steigspuren sind hier noch eindeutig….
….aber als ich dieses Bild mache, bin ich bereits zu hoch gestiegen und habe die Latschengasse, die in den Wald führt, versäumt – somit wieder retour:
Hier stehe ich nun in der Latschengasse und blicke zurück – die Latschengasse selbst ist bei entsprechender Aufmerksamkeit nicht so schwer zu finden – vermutlich war ich mit den Gedanken noch immer beim Groissingerwandl J:
Auf dem Baumstamm sind sogar Tritte ausgesägt – kurz danach sollte lt. App die von mir nicht gefunden Weggabelung sein – der richtige Loansteig würde weiter nach links zur Brunnalm führen (diese Steigspuren habe ich gesehen – auch mit Steinmännchen) – den Steig nach oben zum Kosennspitz habe ich zunächst nicht gesehen und landete prompt in den Latschen:
Mehrmals musste ich danach auf das Handy bzw. GPS zurückgreifen um den Steig wieder zu finden, das Vorankommen war hier sehr mühsam – das Wandl im linken Bild war leicht zu überwinden – erst weiter oben sind die Steigspuren wieder etwas deutlicher (rechtes Bild):
Obwohl der Steig hier wieder gut zu sehen ist, verlor ich ihn in weiterer Folge noch ein paar Mal:
Zum Schluss hin tauchen dann rote und auch blaue Punkte auf….
….und schon bald ist das weitläufige Plateau des….
….Hochangernstockes erreicht – der Steig trifft in weiterer Folge auf den Weg zum Kosennspitz:
Hier bereits am markierten Weg zum Kosennspitz:
Kosennspitz (1.955m):
Danach geht es Richtung Osten zu dieser Einsattelung – der markierte Weg Richtung Nazogl bzw. Hinteregger Alm geht hier nach rechts und der mit Steinmännchen markierte Weg zum Angerkogel nach links – ich ging zunächst einige Meter nach rechts:
Nach dieser Markierung wird der Weg verlassen und es geht nach rechts hinauf:
Nach dieser kurzen Latschengasse erreicht man den Gipfel des Luegs:
Lueg (2.032m):
Danach geht es zurück zur Einsattelung und dann nach links über den mit Steinmännchen markierten Weg zum Angerkogel:
Der Gipfel des Angerkogels bereits in Sichtweite:
Angerkogel (2.114m) – danach kurz Richtung Osten bis man auf den markierten Weg trifft, der….
….zum Nazogl (2.057m) führt:
Hier machte ich eine längere Pause und konsumierte mein wohlverdientes Hopfengetränk J:
Hier kürzte ich erstmalig durch das sogenannte „Schwoafgassl“ ab:
Es geht steil aber nicht allzu schwierig nach unten:
Hier trifft man auf den markierten Weg der hinunter zur Hinteregger Alm führt:
Das steile „Schwoafgassl“ von unten :
Fazit: Der
Loansteig selbst ist bis auf einige Steinmännchen und kurz vorm Hochangernstock
mit roten und blauen Punkten nicht markiert und erfordert somit ein Gespür für
die Wegfindung, wobei die Steigspuren in den schwierigen Bereichen gut
erkennbar sind und zudem ist der Steig
in einigen Apps eingezeichnet. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und
trockene Verhältnisse sind aber allemal Grundvoraussetzung!
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